Wir rufen zu einem Fotowettbewerb zum Thema: „Neobiota – die neuen Heimischen“ zur Erstellung unseres Naturkalenders 2024 auf.
Was sind Neobiota?
Als Neobiota bezeichnet man Tier- und Pflanzenarten, die durch menschlichen Einfluss in Gebiete vorgedrungen sind, in denen sie zuvor nicht heimisch waren.
Das kann zum einen beabsichtigt geschehen, etwa durch die Einführung von Nutz- und Zierpflanzen (Neophyten), wie beispielsweise das Drüsige Springkraut und der Japanische Staudenknöterich. Diese Arten stammen ursprünglich aus Asien und sind inzwischen in vielen Regionen Deutschlands zu finden. Gebietsfremde Tiere (Neozoen) wurden in der Vergangenheit häufig als Jagdwild eingeführt. In Deutschland zählen dazu zum Beispiel Damhirsche, Fasane und Mufflons. Populationen von Waschbären und Marderhunden konnten sich in Deutschland durch entkommene Tiere aus Pelzfarmen etablieren.
Halsbandsittiche wurden ursprünglich als Haustiere gehalten und sind nun im gesamten Rheinland heimisch. Deutschlandweit wird ihre Population auf etwa 8500 geschätzt. Die „grünen Papageien“ sind erst seit wenigen Generationen in Deutschland zu finden. Das erste Brutpaar wurde erst 1969 in Köln nachgewiesen.
Laut aktueller Daten geht von etwa 10% der etablierten Neobiota eine Gefahr für das Ökosystem aus. Diese werden dann als invasiv bezeichnet.
Was sind invasive Neobiota?
Eine Art wird als invasiv bezeichnet, wenn sie natürlicherweise nicht in einem bestimmten Lebensraum vorkommt und ihr Vorkommen das Ökosystem negativ beeinflusst. Invasive Neobiota können Biodiversität verringern, Krankheiten und Schädlinge übertragen, Schäden in Land- und Forstwirtschaft anrichten und allergische Reaktionen oder Gesundheitsschäden beim Menschen verursachen.

Ätzende Zeitgenossen
Eine in Europa invasive Pflanzenart ist der als Zierpflanze eingeführte Riesen-Bärenklau. Er verdrängt heimische Arten und sondert einen Stoff ab, der bei Menschen in Verbindung mit Sonneneinstrahlung schwere Hautverbrennungen auslöst. Die amerikanische Aga-Kröte wurde in vielen Teilen der Welt zur Schädlingsbekämpfung in Zuckerrohrplantagen eingeführt. Ihre massenhafte Verbreitung löst bis heute erheblichen ökologischen Schaden aus. Individuen können in freier Wildbahn leicht über 22 cm groß werden und über einen Kilogramm wiegen. Zudem sondert die Riesen-Kröte ein Gift ab, das schwere Schleimhaut- und Hautreizungen bei Menschen und Tieren auslöst. Für kleine Tiere, auch Hunde, kann das Gift der Kröte mitunter tödlich sein. Aber nicht immer bekommen wir die Machenschaften invasiver Arten so direkt am eigenen Leibe zu spüren.
Biologische Waffen
Der Asiatische Marienkäfer wurde seit den 1980er Jahren zur Bekämpfung der Blattlaus in Gewächshäusern eingesetzt und hat sich auch schnell im Freiland vermehrt. Im Gegensatz zum europäischen Marienkäfer knabbert der asiatische Marienkäfer gerne Weintrauben. Durch das Sekret des eingeführten Marienkäfers wird der Wein jedoch verunreinigt, was zu erheblichen Ertragsverlusten führt. Der Traubenliebhaber überträgt zudem einen Parasiten, gegen den er selbst immun ist, sein europäischer Verwandter jedoch nicht. Ein ähnliches Schicksal erleidet der europäische Flusskrebs, die nicht gegen die vom amerikanischen Flusskrebs übertragene Krebspest immun ist.

Blinde Passagiere
Auch durch Globalisierung und internationale Handlungsrouten wird die Ausbreitung vieler Arten erleichtert und beschleunigt. Die Körbchenmuschel beispielsweise reist im Ballastwasser von Schiffen als blinder Passagier quer durch die Meere. Die chinesische Wollhandkrabbe ist vermutlich ebenfalls durch Schiffe aus Asien nach Europa eingeschleppt worden und kommt teilweise massenhaft in heimischen Gewässern vor. Ihre Grabungsaktivitäten zerstören Uferböschung und Dämme, was enormen wirtschaftlichen Schaden verursacht. Die noch in diesem Jahr durch Medien bekannt gewordene Nosferatu-Spinne wurde ebenfalls durch Güterverkehr aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland eingeführt. Ihr Biss ist für den Menschen schmerzhaft, aber ungefährlich.
Zusätzlich breiten sich durch den Klimawandel viele Arten in nördliche Breitengrade aus, da mildere Temperaturen die Einwanderung neuer Arten ermöglicht und ihre Etablierung begünstigt. Ökologische Folgen neu eingewanderter Arten sind häufig nicht ausreichend dokumentiert oder unbekannt. Es ist daher wichtig, die Verbreitung und das Verhalten von Neobiota kontinuierlich zu beobachten, um eventuelle Maßnahmen ergreifen zu können. Mit einem Fotowettbewerb möchten wir auf Auswirkungen neu eingewanderter Arten auf unsere Ökosysteme aufmerksam machen. Die Zahl der Neobiota in Deutschland wird auf 1200 Arten geschätzt.
Ihr Foto erzählt
Jetzt sind Sie gefragt! Welche eingewanderten Arten gibt es in Köln? Schicken Sie uns ein Foto der Art, die Ihnen besonders in Auge gefallen ist. Die 12 Gewinner:innenbilder werden in unserem Naturkalender 2024 abgebildet. Auf der Rückseite des jeweiligen Monats werden wir über die im Foto abgebildete Art anhand wissenschaftlicher Fakten berichten.
Was gibt es zu gewinnen?
Unter den Gewinner:innen werden Gutscheine im Wert von bis zu 150 Euro (1. Platz) verliehen.
Preise:
- Platz: 1 Zoo Jahreskarte (Erwachsener) + 55€ Fotogeschäft-Gutschein
- Platz: 1 Zoo Jahreskarte (Erwachsener)
- Platz: 50€ Fotogeschäft-Gutschein
- Platz: 40€ Fotogeschäft-Gutschein
- -7. Platz: Gutschein für Flamingoexkursion, Brunftzeitexkursion, Narzissenexkursion
- Platz: 2 Zoo Jahreskarten (Erwachsener + Kind) oder Teilnehmer an Naturendecker-Ferienfreizeit
- Platz: 2 Zoo-Karten (Erwachsener + Kind) oder Teilnehmer an Naturendecker-Ferienfreizeit
- Platz: 1 Zoo-Karte (Kind)
- Platz: 1 Gutschein NSG-Nachtwanderung oder GVS-Führung (je 10 Personen)
- Platz: 1 Gutschein NSG-Nachtwanderung oder GVS-Führung (je 10 Personen)
Preisverleihung
Die Preisverleihung findet auf dem „Langer Tag der Kölner Stadtnatur“ am 06.08.2023 statt.
Wir rufen zu einem Fotowettbewerb zum Thema: „Neobiota – die neuen Heimischen“ zur Erstellung unseres Naturkalenders 2024 auf.
Was sind Neobiota?
Als Neobiota bezeichnet man Tier- und Pflanzenarten, die durch menschlichen Einfluss in Gebiete vorgedrungen sind, in denen sie zuvor nicht heimisch waren.
Das kann zum einen beabsichtigt geschehen, etwa durch die Einführung von Nutz- und Zierpflanzen (Neophyten), wie beispielsweise das Drüsige Springkraut und der Japanische Staudenknöterich. Diese Arten stammen ursprünglich aus Asien und sind inzwischen in vielen Regionen Deutschlands zu finden. Gebietsfremde Tiere (Neozoen) wurden in der Vergangenheit häufig als Jagdwild eingeführt. In Deutschland zählen dazu zum Beispiel Damhirsche, Fasane und Mufflons. Populationen von Waschbären und Marderhunden konnten sich in Deutschland durch entkommene Tiere aus Pelzfarmen etablieren.
Halsbandsittiche wurden ursprünglich als Haustiere gehalten und sind nun im gesamten Rheinland heimisch. Deutschlandweit wird ihre Population auf etwa 8500 geschätzt. Die „grünen Papageien“ sind erst seit wenigen Generationen in Deutschland zu finden. Das erste Brutpaar wurde erst 1969 in Köln nachgewiesen.
Laut aktueller Daten geht von etwa 10% der etablierten Neobiota eine Gefahr für das Ökosystem aus. Diese werden dann als invasiv bezeichnet.
Was sind invasive Neobiota?
Eine Art wird als invasiv bezeichnet, wenn sie natürlicherweise nicht in einem bestimmten Lebensraum vorkommt und ihr Vorkommen das Ökosystem negativ beeinflusst. Invasive Neobiota können Biodiversität verringern, Krankheiten und Schädlinge übertragen, Schäden in Land- und Forstwirtschaft anrichten und allergische Reaktionen oder Gesundheitsschäden beim Menschen verursachen.

Ätzende Zeitgenossen
Eine in Europa invasive Pflanzenart ist der als Zierpflanze eingeführte Riesen-Bärenklau. Er verdrängt heimische Arten und sondert einen Stoff ab, der bei Menschen in Verbindung mit Sonneneinstrahlung schwere Hautverbrennungen auslöst. Die amerikanische Aga-Kröte wurde in vielen Teilen der Welt zur Schädlingsbekämpfung in Zuckerrohrplantagen eingeführt. Ihre massenhafte Verbreitung löst bis heute erheblichen ökologischen Schaden aus. Individuen können in freier Wildbahn leicht über 22 cm groß werden und über einen Kilogramm wiegen. Zudem sondert die Riesen-Kröte ein Gift ab, das schwere Schleimhaut- und Hautreizungen bei Menschen und Tieren auslöst. Für kleine Tiere, auch Hunde, kann das Gift der Kröte mitunter tödlich sein. Aber nicht immer bekommen wir die Machenschaften invasiver Arten so direkt am eigenen Leibe zu spüren.
Biologische Waffen
Der Asiatische Marienkäfer wurde seit den 1980er Jahren zur Bekämpfung der Blattlaus in Gewächshäusern eingesetzt und hat sich auch schnell im Freiland vermehrt. Im Gegensatz zum europäischen Marienkäfer knabbert der asiatische Marienkäfer gerne Weintrauben. Durch das Sekret des eingeführten Marienkäfers wird der Wein jedoch verunreinigt, was zu erheblichen Ertragsverlusten führt. Der Traubenliebhaber überträgt zudem einen Parasiten, gegen den er selbst immun ist, sein europäischer Verwandter jedoch nicht. Ein ähnliches Schicksal erleidet der europäische Flusskrebs, die nicht gegen die vom amerikanischen Flusskrebs übertragene Krebspest immun ist.

Blinde Passagiere
Auch durch Globalisierung und internationale Handlungsrouten wird die Ausbreitung vieler Arten erleichtert und beschleunigt. Die Körbchenmuschel beispielsweise reist im Ballastwasser von Schiffen als blinder Passagier quer durch die Meere. Die chinesische Wollhandkrabbe ist vermutlich ebenfalls durch Schiffe aus Asien nach Europa eingeschleppt worden und kommt teilweise massenhaft in heimischen Gewässern vor. Ihre Grabungsaktivitäten zerstören Uferböschung und Dämme, was enormen wirtschaftlichen Schaden verursacht. Die noch in diesem Jahr durch Medien bekannt gewordene Nosferatu-Spinne wurde ebenfalls durch Güterverkehr aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland eingeführt. Ihr Biss ist für den Menschen schmerzhaft, aber ungefährlich.
Zusätzlich breiten sich durch den Klimawandel viele Arten in nördliche Breitengrade aus, da mildere Temperaturen die Einwanderung neuer Arten ermöglicht und ihre Etablierung begünstigt. Ökologische Folgen neu eingewanderter Arten sind häufig nicht ausreichend dokumentiert oder unbekannt. Es ist daher wichtig, die Verbreitung und das Verhalten von Neobiota kontinuierlich zu beobachten, um eventuelle Maßnahmen ergreifen zu können. Mit einem Fotowettbewerb möchten wir auf Auswirkungen neu eingewanderter Arten auf unsere Ökosysteme aufmerksam machen. Die Zahl der Neobiota in Deutschland wird auf 1200 Arten geschätzt.
Ihr Foto erzählt
Jetzt sind Sie gefragt! Welche eingewanderten Arten gibt es in Köln? Schicken Sie uns ein Foto der Art, die Ihnen besonders in Auge gefallen ist. Die 12 Gewinner:innenbilder werden in unserem Naturkalender 2024 abgebildet. Auf der Rückseite des jeweiligen Monats werden wir über die im Foto abgebildete Art anhand wissenschaftlicher Fakten berichten.
Was gibt es zu gewinnen?
Unter den Gewinner:innen werden Gutscheine im Wert von bis zu 150 Euro (1. Platz) verliehen.
Preise:
- Platz: 1 Zoo Jahreskarte (Erwachsener) + 55€ Fotogeschäft-Gutschein
- Platz: 1 Zoo Jahreskarte (Erwachsener)
- Platz: 50€ Fotogeschäft-Gutschein
- Platz: 40€ Fotogeschäft-Gutschein
- -7 Platz: Gutschein für Flamingoexkursion, Brunftzeitexkursion, Narzissenexkursion
- Platz: 2 Zoo Jahreskarten (Erwachsener + Kind) oder Teilnehmer an Naturendecker-Ferienfreizeit
- Platz: 2 Zoo-Karten (Erwachsener + Kind) oder Teilnehmer an Naturendecker-Ferienfreizeit
- Platz: 1 Zoo-Karte (Kind)
- Platz: 1 Gutschein NSG-Nachtwanderung oder GVS-Führung (je 10 Personen)
- Platz: 1 Gutschein NSG-Nachtwanderung oder GVS-Führung (je 10 Personen)
Preisverleihung
Die Preisverleihung findet auf dem „Langer Tag der Kölner Stadtnatur“ am 06.08.2023 statt.
Anmeldung
Anmeldung über unser Anmeldeformular (Antwort per Post oder Einwurf an Umweltbildungszentrum Gut Leidenhausen, z.H. Michelle Etienne, Gut Leidenhausen 1, 51147 Köln)
Foto per Mail oder Download-Link an michelle.etienne@gut-leidenhausen.de oder info@gut-leidenhausen.de
- Ein Foto pro Teilnehmer:in
- Min. 300 dpi
- Querformat
- JPG Format
- Senden per Mail (Dateigröße maximal 10 MB)
- Senden per Download-Link (Dateigröße unbegrenzt)
Teilnahmefrist: 23.07.2023 (Fristverlängerung)
Kontakt bei Rückfragen:
Ansprechpartnerin: Michelle Etienne, michelle.etienne@gut-leidenhausen.de
Allgemein: info@gut-leidenhausen.de | Tel: 02203 9800541
Kontakt bei Rückfragen:
Ansprechpartnerin: Michelle Etienne, michelle.etienne@gut-leidenhausen.de
Allgemein: info@gut-leidenhausen.de | Tel: 02203 9800541