Artenschutzprojekt zur Wiederansiedlung der Feldgrille im äußeren Grüngürtel
Das Umweltbildungszentrum Gut Leidenhausen arbeitet seit letztem Jahr zusammen mit Prof. Dr. Axel Hochkirch von der Uni Trier an der Wiederansiedlung der Feldgrille (Gryllus campestris) im Raum Köln.
Die Populationsdichte der Feldgrille ist in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen und die Art wird in der Roten Liste Nordrhein-Westfalens als „gefährdet“ aufgeführt. Als wärmeliebendes Insekt kommt sie vor allem im Süden Deutschlands vor und ist im Norden Deutschlands auf besonders wärmebegünstigte Lebensräume angewiesen. Aufgrund des Verlustes solcher Lebensräume ist die Feldgrille in vielen Gegenden sehr selten geworden oder sogar ausgestorben. Im Raum Köln stellt die Population in der Wahner Heide das einzige stabile Vorkommen dar.
Dabei kommt der Feldgrille eine erhebliche Bedeutung im Nahrungsnetz zu. Sie dient vor allem Vögeln und Insekten als Nahrung. Auch selten gewordene Vögel wie Weißstorch, Wiedehopf, Neuntöter, Grauspecht, Blaukehlchen und zahlreiche weitere Arten profitieren nachweislich von den Feldgrillen.
Die laufenden Artenschutzmaßnahmen sollen als Vorzeigemodell für die Wiederansiedlung von Insekten dienen. Im Rahmen dieses Projektes werden die Feldgrillenbestände in der Wahner Heide, sowie einiger anderer Flächen in Köln mithilfe von Mitarbeiter*innen des UBZL und einer Bachelor-Studentin der Uni Trier erfasst. Auf geeigneten, noch nicht besiedelten Flächen im äußeren Grüngürtel der Stadt Köln sollen dann in diesem Sommer (2021) junge Feldgrillen, sogenannte Nymphen, wieder angesiedelt werden. In den darauffolgenden Jahren werden die Tiere jährlich durch Begehungen der Fläche und Zählen der Individuen erfasst, um den Erfolg des Projekts zu kontrollieren.