Pünktlich zu Beginn der warmen Tage sind an vielen Sträuchern und Bäumen, wie Weißdorn, Faulbaum, Pfaffenhütchen oder Traubenkirschen ein feines Gespinst in Kombination mit einem kompletten Kahlfraß zu beobachten. Die „Übeltäter“ sind Gespinstmotten. In Mitteleuropa finden sich ca. 74 Arten, die jeweils sehr spezifisch eine bestimmte Pflanzenart fressen. Die Raupen sind aber für Menschen und Pflanzen komplett harmlos. Die Pflanzen schlagen nach dem Auftreten der Raupen meist im selben Jahr wieder aus.
Dazu der Entomologe des Umweltbildungszentrum Leidenhausen, Robert Schallehn: „Sobald die Gespinste auftauchen, bekommen wir Nachrichten von aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern, die sich Sorgen machen, ob hier nicht ein Befall mit Eichenprozessionsspinnern vorliegen könnte. In der Regel können wir hier aber Entwarnung geben. Ist der Fundort des Nests nicht auf einer Eiche, so ist sicher, dass es kein Eichenprozessionsspinner sein kann.“
Eichenprozessionsspinner leben ausschließlich auf Eichen. Zudem haben die Raupen gut sichtbare lange Haare, während die Gespinstmotten „nackt“ sind. Glücklicherweise ist das Auftreten von Eichenprozessionsspinnern bedeutend seltener als die sehr häufigen und auffälligen Gespinstmotten. Zurzeit sitzen die Raupen der Eichenprozessionsspinner in den Baumkronen und sind überhaupt nicht zu sehen. Erst frühestens ab Juni findet man die Raupennester an den Baumstämmen (der Eichen).